Via delle Bocchette - Day 1 - Sentiero Alfredo Benini
Unsere Tour startet an der Seilbahnstation Groste in Maria di Campiglio, von dort ging es erstmal bequem in der Seilbahnkabine nach oben. An der Bergstation angekommen, waren wir dann auch schon im kargen Felsgelände oberhalb der Baumgrenze. Der Klettersteig “Sentiero de Alfredo Benini” war dort bereits ausgeschrieben und so folgten wir dem Weg über die erste Hügelkuppe bis zu einem großen Stein, auf dem nocheinmal der Weg zum Klettersteig aufgemalt war.
Nach dem ersten kleinen Stück Klettersteig folgte danach erst ein ganzen Stück Gehgelände, wenn auch auf Pfaden entlang von zum Teil steil abfallenden Wänden. Nach einer Kurve bot sich dann ein grandioser Ausblick auf das nächste Wegstück, das über ein Band entlang der nächsten Felswand führt. Vom aktuellen Standpunkt aus sah es wirklich abenteuerlich aus. Aus der Nähe stelle es sich aber als gut gehbar heraus, und war auch nur an einigen Stellen versichert. In unserer Gruppe fühlte sich zum Glück alle damit wohl, allerdings sind die Wege wirklich nichts für Leute mit Höhenangst oder generell Unsicherheit im alpinen Gelände.
Nachdem uns das Band stetig aufwärts geführt hatte, folgte ein Abschwung mit einfacher Kletterei. Leider wechselte auch das Wetter und es begann leicht zu regnen. Zum Glück blieb es allerdings beim leichten Nieselregen und die Kletterstellen waren nicht zu schwierig und auch auf dem feuchten Fels gut zu bewältigen. Bei durchgehendem Regen ist der Steig aber nicht unbedingt zu empfehlen. Zwischendurch zog Nebel auf, der “berühmte Brenta-Nebel”, und tauchte die Landschaft in eine sehr mystische Atmosphäre.
In einer Senke lag noch ein größeres Schneefeld, da wir queren mussten. Zum Glück recht flach, denn wir alle rutschen im von der Sonne angetauten, und vom Regen aufgeweichten Schnee ordentlich herum.
Kurz darauf erreichten wir ein Plateau unterhalb des Cime Sella, auf dem wir uns entscheiden mussten, über welchen Weg wir zum Rifugio Tuckett absteigen wollen. Wir entschieden uns für den Sentiero Dellagiacoma, der über einige seilversicherte Stellen steil über eine Schulter in den Talkessel hinabführt.
Auf der Hütte hatten wir dann Glück und bekamen ein kleines Zimmer ganz für uns, obwohl die Hütte ziemlich voll war. Zum Abendessen bekamen wir einen Tisch mit einem Grüppchen Polen zugeteilt, die wir beim Abstieg zur Hütte am Castelletto Superiore klettern sehen hatten. Wir unterhielten uns kurz und erfuhren, dass die Kletterei dort wohl ein ziemliches Abenteuer gewesen war.
Am Abend überlegten wir, welche Route wir am nächsten Tag für den Aufstieg zur Bocca di Tuckett nehmen sollten. Der direkte Weg führte über ein großes, steiles Schneefeld und nach der Rutscherei, die wir heute schon auf dem Schnee erlebt hatte, waren wir uns nicht alle sicher ob es eine gute Idee wäre. Die Alternative wäre, den Aufstieg über den Sentiero Dellagiacoma zu machen, so richtig enscheiden konnten wir uns aber nicht. Also vertagten wir die Entscheidung und gingen früh schlafen, um für den nächsten Tag fit zu sein.
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