Aufstieg zur Alpspitze über die Alpspitzferrata

Zusammen mit einer Gruppe von Kollegen waren wir auf einem Kurztrip nach Garmisch-Partenkirschen. Auf dem Wandermenü stand für einen Teil der Gruppe die Alpspitz-Ferrata – eine Tour der wir uns gerne anschlossen.

Nach der Anreise am Freitag, war unser Plan Samstags mit der ersten Bahn von Garmisch zur Talstation der Alpspitzbahn zu fahren um von dort mit der Gondel zum Osterfelderkopf hochzufahren. Leider war die erste Bahn aber schon komplett ausgebucht, als wir am Zugspitzbahnhof ankamen. Die nächste Bahn wäre aber erst eine ganze Stunden später gefahren, so dass wir uns kurzerhand ein Taxi organisierten, um zur Talstation zu kommen. Auch an der Seilbahn standen wieder Wartezeiten an, da die erste Gondel schon beinahe voll war und unsere 8-köpfige Gruppe sich deshalb zwischen zwei Fahrten aufteilen musste. Mit der Bahn ging es dafür dann schnell, aber teuer, nach oben.

An der Bergstation angekommen, zogen wir dann unsere Klettergurte und Klettersteigsets an, setzten die Helme auf und machten uns auf den Weg zum Einstieg der Alpspitzferrata.

Der lag direkt hinter einem kurzen Schneefeld und begann mit einer Leiter aus Trittklammern. Das gab uns etwas zu denken, insbesondere auch für den Abstieg – den wir zurück über den Klettersteig geplant hatten. 

Insgesamt zeigte sich der Klettersteig dann als relativ einfach, passend für die Bewertung B, dafür aber extrem populär. Wie eine Ameisenstraße zog sich der Steig die Seite des Berges rauf, und wir waren die Ameisen. 

Der Steig ist an den meisten Stellen nicht sehr ausgesetzt und sehr gut versichert, mit aus unserer Sicht fast zu vielen Trittstiften und Klammern, insbesondere im unteren Bereich. Auch die Drahtseilabschnitte zwischen den Sicherungen sind oft sehr kurz, so dass sehr häufig umgeclipped werden muss – weshalb sich viele Klettersteiggeher nicht durchgehend sicherten.

Die größte Gefahr geht hier von Steinschlag aus, insbesondere im gerölligen Gelände oberhalb der Klammerleitern im unteren Bereich, und dann wieder in der Rinne kurz unterhalb des Gipfels. Durch den emsigen Betrieb und den Gegenverkehr gab es bei unserem Besuch so einige “Achtung, Stein”-Rufe und wir haben auch einen etwa faustdicken Stein nur wenige Zentimeter an einem behelmten Kopf vorbeifliegen sehen. Die Tour sollte daher auf keinen Fall ohne Helm begangen werden, und beim Klettern ist darauf zu achten, selbst keine Steinschläge auszulösen.

Am Gipfel angekommen gönnten wir uns eine kurze Pause, mit Gipfelfotos und Eintrag ins Gipfelbuch. Dann mussten wir uns entscheiden, welchen Weg wir für den Abstieg wählen wollten. Bei unserer Recherche war in der Woche zuvor nur der Abstieg zurück über die Alpspitzferrata möglich gewesen, vom Gipfel oben war jedoch der Abstieg über den Ostgrat und den Nordwansteig als schneefrei zu erkennen. Wir unterhielten uns mit einem Bergführer, der seine geführte Gruppe über die Flanke herunterführen wollte und entschieden uns dann, ebenfalls dort abzusteigen.

Der Ostgrat-Abstieg begann sehr geröllig und führte dann durch Schrofen mit leichten Kletterstellen bergab. Die Kletterstellen waren nur teilweise mit Drahtseilen versichert, und einige davon fühlten sich dadurch anspruchsvoller an als der Klettersteig vorher.

Nachdem wir den Ostgrat heruntergekraxelt waren, mussten wir uns entscheiden, ob wir am Bernadeienkopf vorbei in Richtung der Kreuzeckhütte, unserer Unterkunft für die Nacht, wandern wollten, oder über den Nordwandsteig zurück zur Alpspitzbahn und von dort zur Kreuzeckhütte.

Wir waren aufgrund der sengenden Sonne schon etwas müde, und entschieden uns für den kürzeren Weg über den Nordwandsteig. Der stellte sich mehr als versicherter Wanderweg als Klettersteig heraus, mit zwei Höhlen/Stollen als kleine Highlights.

An der Alpspitzbahn-Bergstation angekommen, gönnten wir uns zuallererst kühle Getränke, bevor wir uns dann auf den Weiterweg zur Kreuzeckhütte machten.

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