Singapore Stopover - Drei Tage in Singapur

Um etwa 10 Uhr Abends ging unser Flug, einer der letzten der heute Frankfurt verließ. Etwa zwölf Stunden später landeten wir in Singapur, aber die Uhr zeigte schon 5 Uhr Abends an. Der Flug war uns endlos erschienen und wir waren heilfroh endlich dem beengten Flugzeug zu entkommen.

Wir traten aus dem Flugzeug, und merkten dass nicht nur die Zeit nicht mit unserem Gefühl zusammenpasste. Auch die Temperaturen brachten uns einen Moment lang sehr durcheinander. Wir hatten Deutschland bei etwa 6° C verlassen, und traten nun hinaus ins warme, feuchte Klima Singapurs, fast 30° hatte es bei unserer Landung.

Wir sammelten unsere Rucksäcke ein (alles war noch dran, die Stöcke nicht durch die Hülle gestoßen - Hurra!) und begaben uns durch den Immigration-Prozess. Dann war es Zeit, das öffentliche Nahverkehrssystem genauer kennenzulernen. Natürlich hatten wir uns im vorhinein nur recht periphär damit beschäftigt, aber zum Glück ist der MRT ist einfach zu benutzen. Als einziges Problem stellte sich heraus, dass an den Automaten nur mit niedrigwertigen Geldscheinen und nicht mit Karte gezahlt werden konnte. Unerwartet. Trotzdem waren wir schon bald auf dem Weg zu unserem Hotel.

Das befand sich am Rand des Distrikts "Little India", und dorthin gingen wir auch, nachdem wir eingecheckt und unsere Rucksäcke im Hotelzimmer zurückgelassen hatten. Unsere Mägen rumorten und verlangten nach etwas besserem als Flugzeug-Mahlzeiten. Zum Glück gar kein Problem in Little India. Überall gab es kleine Restaurants und schon bald saßen wir vor einer riesigen Portion leckeren indischen Essens.

Danach waren wir satt und vollgefressen und müde. Da es in Singapur sowiso schon wieder Nacht war, gingen wir dann auch schnell ins Bett. Schließlich wollten wir am nächten Tag mit möglichst wenig JetLag die Stadt erkunden.

Day 1 - Chinatown, Marina Bay und die Gardens By The Bay

Am nächsten Morgen versuchten wir uns zuerst einmal einen groben Überblick über Singapur zu verschaffen. Wir nahmen uns ein bisschen Zeit, nocheinmal durch Little India zu schlendern und nahmen dann die Tram in die Stadtmitte.

Unterwegs statteten wir der Alten Polizeistation "Old Police Station" mit ihren Farbenfrohen Fensterläden einen Besuch ab, und gingen dann weiter Richtung Chinatown. Dort liefen wir hauptsächlich gemächtlich durch die Gassen und besuchten dann den Buddha's Relic Temple. Das Gebäude wirkte sehr viel historischer als es eigentlich ist - wurde es doch erst 2007 eröffnet! Trotzdem war es interessant, wenn nicht sogar faszinierend. Denn der Tempel ist nicht nur ein Ort zum Beten, sonder enthält auch ein kleines Museum über das Leben Buddhas und eine Ausstellung über wichtige und einflussreiche Mönche aus Singapur. Da merkten wir erst einmal, wie wenig wir eigentlich über den Buddhismus wussten, und fanden das Museum wirklich interessant.

Das tollste am Tempel ist allerdings der Orchideengarten ganz oben drauf. Dort ist einge große Gebetsmühle, umrahmt von tropischen Pflanzen, ein wirklich schöner Ort.

Der Besuch des Tempels ist kostenlos und damit wirklich eine tolle Anlaufstation für alle die sich ein bisschen für Kunst, Kultur und Religion interessieren.

Nach dem Besuch des Tempels nahmen wir uns Zeit für einen kleinen Mittagssnack. Praktischerweise befindet sich praktisch direkt neben dem Tempel das Chinatown Center, ein großes Marktgebäude. Im obersten Stockwerk befindet sich dort auch ein Food Court mit vielen verschiedenen Essensangeboten aus den typischen kleinen Theken. Die meisten Gerichte hier waren nach chinesischer Art, und zu guten Preisen. Wir suchten uns Frühlingsrollen und Curry-Frühlingsrollen aus, um danach frisch gestärkt weiter die Stadt zu entdecken.

Wir spazierten von Chinatown bis zum Marina Bay. Unterwegs beeindruckte uns insbesondere, wie Grün die ganze Stadt war. Überall gibt es Grünflächen, und viele der Hochhäuser sind zumindest teilweise begrünt. Nachdem wir eine Weile durch die Stadt gewandert waren, erreichten wir dann das Marina Bay Sands Hotel, eines der bekanntesten Wahrzeichen Singapurs. So richtig beeindruckt hat es uns nicht, so viel können wir solchen Prestigebauten einfach nicht abgewinnen. Anschließend warfen wir einen Blick auf das Einkaufszentrum "the Shoppes". Dort befinden sich Läden vieler weltbekannten, teuren Marken, und um der ganzen Dekadenz Ausdruck zu verleihen gibt es im Gebäude z.B. einen Kanal, auf dem man sich in kleinen Booten entlangflößen lassen kann.

Nach Chinatown machten wir uns auf zum wahrscheinlich beeindruckensten Teil Singapurs - den Gardens by the Bay. Ein riesiges Parkareal, das bis auf einige Gewächshäuser auch noch kostenlos zu besichtigen ist. Wir ließen die Gewächshäuser aus, obwohl sie wirklich sehr beeindruckend aussahen. Wir hatten des öfteren gelesen, dass sie war schön sind, dem doch recht hohen Eintrittsgeld von 30$ pro Person dann aber vielleicht doch nicht gerecht werden. Da wir uns ungerne in Touristenblasen aufhalten, entschieden wir uns deshalb dagegen.

Stattdessen nahmen wir uns extra viel Zeit die riesige Gartenanlage drumherum anzusehen. Eigentlich ist alles ein großer botanischer Garten und es gibt unglaublich viel zu sehen. Einer unserer Lieblingspläzte wurde der Steg am Dragonfly Lake, von dort hatte man einen großartigen Blick auf das Marina Bay Sands Hotel und die Skyline Singapurs.

Natürlich ebenfalls sehr beeindruckend ist der Supertree Grove, eine Ansammlung riesiger Baumskulpturen, die als vertikale Gärten mit echten Pflanzen überwachsen sind. Dort gab es auch sehr viele interessante Informationen über den Park, zum Beispiel wie die Gärten, Gewächshäuser und Seen als Mikroökosystem zusammen wirken und sich gegenseitig erhalten. Das war wirklich interessant, und hier lief uns am Ende die Zeit ein bisschen davon, so dass wir nicht alle Infotafeln wirklich ausführlich lesen konnten.

Im Food Court der Gardens of the Bay gönnten wir uns dann ein Abendessen - passenderweise genau dann als es gerade anfing wie aus Eimern zu schütten. Im Vergleich zu den Restaurants ist der Food Court recht günstig, und er liegt zudem sehr schön.  Danach machten wir uns auf den Weg zurück zum Supertree Grove, um uns die "Garden Rhapsody" anzuschauen, eine Musik- und Lichtshow, die die Supertrees in Szene setzt.  Das war zwar im Endeffekt ganz nett, aber nicht so wirklich unser Ding.

Nach der "Rhapsody" machten wir uns dann langsam wieder auf Richtung Hotel. Unterwegs stoppten wir noch einmal vor dem "Shoppes", einem riesigen Einkaufszentrum. Dort am Event Plaza gab es eine weitere Lichtshow, diese in Verbindung mit Wasser. Die gefiel uns sogar noch besser, und war genauso wie die in den Gardens kostenlos. 

Man muss wirklich sagen, in Singapur wird einem sehr viel geboten, für das man gar nichts ausgeben muss. So kann man schon ein paar Tage dort verbringen, und viel erleben, ohne dabei viel Geld auszugeben.

Day 2 - Tiong Bahru, Kampong Glam & Goodbye

Für unseren letzten Tag in Singapur hatten wir uns vorgenommen, vorallem noch die übrigen sehenswerten Distrikte der Stadt zu besuchen.  Zuallererst aber machten wir uns noch einmal auf den Weg durch Little India um ein typisches lokales Frühstück zu essen - Prata mit Banane bzw. Schokolade. Das ist eine Art Pfannkuchen, gegessen wir er mit einer scharfen Soße. Wir sind uns immernoch nicht sicher, ob wir das passend fanden oder nicht.

Als nächstes wollten wir nach Tiong Bahru, ein Distrikt im Art Deco gebaut ist. Die Häuser dort wurden ursprünglich von der Regierung gebaut und folgen deshalb alle einem sehr einheitlichen Muster. Leider begann es stark zu regnen, als wir gerade aus der MRT Station traten. Also setzen wir uns auf eine überdachte Bank, und warteten darauf, dass das schlechte Wetter vorüberzog. Nach etwa 20 Minuten war es dann auch soweit und wir machten uns auf den Weg in den Distrikt. Dieser Teil der Stadt gefiel und wirklich sehr gut, alles wirkte offen, freundlich und sehr grün. Die Häuser sind vergleichsweise niedrig, nie mehr als drei oder vier Stockwerke, und dazwischen befinden sich große Grünflächen mit Fußwegen. Die Häuser selbst sind ungewöhnlich gleichförmig, aber sehen ingesamt hübsch aus und sind größtenteils recht gepflegt.

Uns gefile auch der Tiong Bahru Market, das lokale Marktgebäude, in dem wir zufällig zur Mittagsessenszeit vorbeikamen. Der Food Court des Marktes, ein so genanntes Hawker Center, bot wieder eine vielzahl verschiedener Gerichte an. Wir entschieden uns für den Laden mit der größten Besucherschlange - in der Hoffnung dass das ein Zeichen für wirklich gutes Essen ist. War es auch! Wir gönnten uns eine Portion "Chicken Rice" für je drei Singapur-Dollar. Und stellten fest, dass dieses Ladengeschäft einen Michelin Stern hat! Das war wohl auch der Grund für die besonders lange Schlange.

Im Anschluss gönnten wir uns noch einen Eiskaffe, und machten uns dann wieder auf den Weg zum nächsten Distrikt.

Unser nächstes Ziel war Kampong Glam, der arabische Distrikt Singapurs. Leider lief uns hier langsam die Zeit davon, denn wir mussten ja rechtzeitig am Flughafen zu sein um unseren Weiterflug zu erreichen. Das war wirklich schade, denn dieser Distrikt ist voller schöner, bunter Häuser, denen wir gerne mehr Beachtung geschenkt hätten - und die sich sicher auch toll auf Fotos machen.

Von Kampong Glam aus eilten wir dann zurück zum Hotel, um danach ein letztes Mal in den MRT zu steigen, zurück zum Changi Airport und von dort aus zu unserem finalen Reiseziel: auf nach Neuseeland!

Unser Eindruck von Singapur

Zuletzt  noch ein paar abschließende Worte zu Singapur:

Wir sind eigentlich wirklich keine großen Stadtmenschen, und erleben Städttrips meist als nicht so besonder toll, wie sie uns von anderen Leuten vorgeschwärmt werden. Oft ist es uns zu viel Beton und zu wenig grün, und insgesamt zu viel Hektik. Auch Singapur gegenüber waren wir sehr skeptisch gewesen und hatten auch überlegt uns ein anderes Ziel als Zwischenstop auszusuchen. Aber tatsächlich hat uns Singapur sehr gut gefallen. Und im Endeffekt waren wir glücklich dort gelandet zu sein und uns zumindest ein bisschen Zeit genommen zu haben um die Stadt zu erkunden. Für uns ist Singapur eine schöne, sehr diverse Stadt. Die verschiedenen Viertel und Distrikte, die unterschiedliche Kulturen spiegeln sind eine tolle Erfahrung, es ist fast wie viele kleine zusammengewachsene Städte aus unterschiedlichen Ländern.

Außerdem ist Singapur wahnsinnig grün - wir sind der Meinung dass wir selten so viele Gärte, Grünflächen und begrünte Hausfassaden gesehen haben wie hier. Nicht nur die Gardens by the Bay waren beeindruckend, sondern vielmehr auch all diese anderen Grünflächen quer durch die Stadt. Dabei hatten wir mit den knapp zwei Tagen leider noch nicht einmal Zeit, auch die botanischen Gärten anzuschauen, die uns vorher auch sehr empfohlen worden waren.

Ebenfalls auf unserer Liste stand Santosa Island, das auch sehr schön sein soll. Falls wir noch einmal in Singapur vorbeikommen, werden wir uns defintiv ein bisschen mehr Zeit nehmen, um auch die abgelegeneren Ecken der Stadt noch besser entdecken zu können.

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