Der Forgotten World Highway
Nach unserer Erkundung des Mt. Taranaki sollte unsere Route uns nach Pipiriki führen. Dort hatten wir eine eintägige Paddeltour am Whanganui River gebucht. Um nach Pipiriki zu gelangen, hatten wir entweder die Möglichkeit, entlang der SH3 und SH4 recht schnell nach Pipiriki zu fahren, oder aber die "Scenic Route" durch sehr ländliche Gebiete zu nehmen. Die SH43, auch "Forgotten World Highway", ist nicht einmal komplett geteert sondern teilweise immernoch eine Schotterstraße. Uns war klar, dass wir dort wahrscheinlich sehr langsam vorankommen würden, dank vieler Stops für Bilder, aber auf der anderen Seite waren wir ja hier, um etwas zu sehen und zu erleben.
Natürlich entschieden wir uns für den "Forgotten World Highway". Die Straße ist als Neuseelands Straße mit dem geringsten Verkehr bekannt. Laut Wikipedia fahren nur 150 Autos pro Tag dort entlang. Auch wir sahen unterwegs tatsächlich sehr wenig Verkehr. Um den 155km langen Highway komplett entlangzufahren, werden mindestens drei Stunden veranschlagt. Unterwegs gibt es keine einzige Tankstelle, also tankten wir vorsichtshalber vorher nocheinmal.
Aus Richtung Stratford kommend führte uns der Highway erst einmal durch grünes Hügelland. Die Hügel, die dabei zu überqueren sind, haben all feste Namen (Strathmore Saddle, Pohokura Saddle, Whangamomona Saddle), und meistens einen Parkplatz mit Aussicht am höchsten Punkt. Das kam uns sehr gelegen und wir hielten immer wieder an um die Aussicht zu genießen, die vielen Informationstafel zu lesen die die Entwicklung der Region und den Bau der Straße beschrieben.
Auf Nebenstraßen gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die besichtigt werden könne. Wir ließen die meisten allerdings links liegen, weil wir nicht allzu spät in Pipiriki eintreffen wollten. Unter anderem hätten wir die "Bridge to Somewhere" betrachten könnten, sozusagen die Schwester zur "Bridge to Nowhere" die wir morgen besichtigen wollten. Wir hielten hauptsächlich an interessanten Stellen, die direkt an der Straße lagen.
Whangamomona
Einer dieser Orte ist Whangamomona. Wir hatten davon gehört bevor wir uns für die Fahrt auf dem Forgotten World Highway entschieden, aber als wir tatsächlich dort hin kamen, ware es trotzdem irgendwie überraschend. Wir verpassten beinahe das Schild, dass den Grenzübertritt in die selbsternannte Republik Whangamomona markiert, also fuhren wir nochmal zurück um ein Bild davon zu machen.
Und ein paar Minuten später waren wir auch schon in der kleinen Stadt angekommen, die sich als große Rebellen einen Namen gemacht hatte. Zentrale Anlaufstelle ist das Whangamomona Hotel, "Home of the Republic". Dort kann man nicht nur einen Kaffee trinken, sondern sich auch den obligatorischen Stempel in den Reisepass stempeln lassen.
The Republic of Whangamomona
The story goes, that Whangamomona declared itself a Republic after the district boundaries had been changed by the government, and parts of the Whangamomona District then belonged to the Manawatu District, even though they associated themselves with the Taranaki District. Since the residents disliked that, they decided to declare independence (which was, of course, never offically approved). Still the town holds a biannual "Republic Day", where the new president is elected. Fun fact about that: so far mostly poodles, turtles and other kinds of animals have been president of the Republic. During the famous Republic Day the tiny town of 40 residents, sometimes gets as many as 3000 visitors.
Die Stadt ist in Wirklichkeit nur ein winziges Nest. Außer dem Hotel gibt es nur wenige Häuser, und die Front eines früheren Gebrauchswarengeschäfts. Das Geschäft dahinter gibt es heute nicht mehr, aber die Front ist erhalten und dient als Schaufenster oder Museum der Republik. Einige der anderen Gebäude der Stadt sind mit Informationstafeln versehen, die über Ihre (frühere) Nutzung berichten. Leider stehen die meisten Gebäude mittlerweile leer.
Nach einem Kaffee im Whangamomona Hotel fuhren wir weiter. Wir stoppten auf der Weiterreise vorallem an schönen Aussichtspunkten, weniger an Sehenswürdigkeiten. Direkt an der Straße liegt "Morgan's Grave", wo der Landvermesser begraben liegt, der die Route des Forgotten World Highway durch die Neuseeländische Wildnis geplant hatte. Während das Grab nicht beeindrucken ist, hat uns der Gedanke darüber, wie man eine solche Straße planen und bauen kann, durchaus beeindruckt. Ein Stop dort ist aber aus unserer Sicht nicht wirklich notwendig.
Kurz darauf kamen wir an den Schotterteil des Highways. Dort verloren wir einiges an Zeit, da wir mit unserem Mietwagen besonders vorsichtig fuhren. Etwa 14km lang ist die Strecke, die nicht völlig ausgebaut wurde und nur wenige Kilometer später erreicht man den "Moki Tunnel" - einen einspurigen Tunnel der im lokalen Jargon als "Hobbit's Hole" bezeichnet wird.
Gegen Ende der Fahrt am Forgotten World Highway hielten wir immer seltener an, weil uns so langsam die Zeit davonlief. Schließlich wollten wir noch rechtzeitig in Pipiriki am Zeltplatz einchecken.
In Tauramunui stoppten wir kurz, um einkaufen zu gehen und das öffentliche WLAN an der Bibliothek zu nutzen und fuhren dann Richtung Raetihi und von dort weiter Richtung Pipiriki. Bis wir endlich dort angekommen waren wurde es schon langsam dunkel. Wir checken auf dem Campingplatz ein, der praktischerweise zum Touranbieter gehörte, mit dem wir am nächsten Tag den Whanganui hinauffahren wollten. Mehr dazu gibt es dann im nächsten Blogeintrag.
Schreibe einen Kommentar