Three Countries Graveltour - Day 2 - To Stavelot through bog landscapes

Nach einem knappen Frühstück und dem Zusammenpacken all unserer Habseligkeiten (wo kommt der ganze Kram her? Wir haben doch leicht gepackt!) machen wir uns heute auf den Weg Richtung Etappenziel Stavelot.

Lac de la Gileppe

Gleich zu Beginn müssen wir natürlich erstmal wieder aus dem Tal heraus, und, man ahnt es schon, es geht direkt steil eine Schotterstraße herauf. Oben kreuzen wir eine Straße, dort strampelt gerade der Rennrad-Bikepacker hoch, der kurz vor uns vom Biwakplatz aufgebrochen ist. Ein kurzes Nicken, und schon geht es für uns auf der anderen Seite zurück in den Wald. Nachdem wir einen "Bergrücken” überquert haben, geht es dann ausnahmsweise mal hinunter zum “Lac de la Gileppe” - schon wieder eine Talsperre! - und dann ein paar Kilometer flach am Ufer des Stausees entlang. Ein landschaftlich wirklich schöner Abschnitt, auf dem es sich wegen des asphaltierten Weges auch herrlich entlang rollen lässt.

Direkt nach dem See folgt der längste Anstieg des Tages, der sich insgesamt über etwa 7 Kilometer erstreckt. Die steilen Stücke (mit über 12% Steigung) wechseln sich aber immer wieder mit sehr kurzen, flachen Abschnitten ab, und da der Weg auch hier größtenteils asphaltiert ist, lässt es sich gut fahren. An einem Wanderparkplatz mit Infotafeln zum Hohen Venn und den Ardennen machen wir eine kurze Rast und stärken uns mit Nüssen und getrockneten Früchten, bevor wir weiterfahren.

Weiter geht es auf langen geraden Schotterwegen durch Wald und Moorlandschaften, bis zur Abfahrt zur “Hill”, einem Single Trail, der durch den Forêt du Grand Bongard mit seinen Moorbirken hinunter zum Bach führt. Die Hill kann dort über kleine Brücken gequert werden. Der Bach führt rostrotes Wasser aufgrund der gelösten Sedimente und bildet schmutzigweiße Schaumkronen - ein ungewöhnlicher Anblick.

Danach geht es wieder auf einer Schotterstraße weiter bergauf - die meiste Zeit in der prallen Sonne, so dass wir froh sind, am Ende des langen Anstiegs den Unterstand “La Beole” zu finden, um dort im Schatten rasten zu können. Nun haben wir auch schon den größten Teil der Höhenmeter des Tages geschafft. Im Anschluss fahren wir noch einmal quer durch eine Art Moorheide, erreichen dann das Naturparkzentrum Hohes Venn/Eifel. Dort können wir noch einmal unsere Wasserflaschen auffüllen, bevor wir durch den Wald auf angenehmen Schotterwegen bergab rollen.

Wir erreichen das kleine Örtchen Longfaye (der erste richtige Ort seit gestern Vormittag!) und biegen nach dem Ort auf einen schmalen Pfad ab. Der führt uns abwärts bis wir über eine kleine Brücke erneut einen Bach queren und dann wieder auf einen Schotterweg treffen. Diesem folgen wir entlang eines Bachs bis zu einem alten Steinbruch kurz vor Malmedy. Wir sind begeistert vom “alpinen Charakter” des Weges - es riecht nach Bergwald, der Weg ist zum Teil von Felsen durchsetzt. Insgesamt einfach ein sehr sehr schöner Abschnitt. Unten im Tal stehen teilweise große Pfützen und einiges an Schlamm. An einer Stelle fließt derzeit ein flacher Seitenarm des Bachs den Weg und muss durchfahren werden. Insgesamt lässt sich das alles aber gut be- und durchfahren.

Malmedy

Vor Malmedy kommen wir im Vorort an der örtlichen Jugendherberge vorbei. Wir wollen noch etwas weiter kommen und bleiben daher nicht dort, aber sie sieht vielversprechend und modern aus und könnte ein guter Ort zum Übernachten sein. Durch Malmedy fahren wir eigentlich nur durch und stoppen nur kurz zum Einkaufen im Supermarkt. Fast ein bisschen schade, denn das Städtchen wirkt insgesamt nett.

Auf dem RAVeL nach Stavelot & Coo

Unser Ziel für den Abend ist der Campingplatz “de la Cascades” in Coo, kurz hinter Stavelot. Da die Rezeption um 18:00 schließt und wir rechtzeitig dort sein wollen, entscheiden wir uns einen eigentlich geplanten Bogen von Malmedy über Belleveaux nach Stavelot auszulassen, und direkt über den RAVeL-Weg von Malmedy dorthin zu fahren. Und wie einfach das ist! Die Radschnellverbindung ist glatt asphaltiert und führt sanft absteigend nach Stavelot. Dort angekommen, folgten wir wieder unserer ursprünglichen Route durch die Stadt, inklusive einem steilen Anstieg über Kopfsteinpflaster. Da wäre es natürlich einfacher gewesen, einfach dem RAVeL zu folgen. Dafür hätten wir aber natürlich die Innenstadt verpasst, wo wir uns so zumindest kurz umschauen konnten. 

Nach Stavelot geht es dann nur noch gemütlich bergab Richtung Trois Ponts und von dort nach Coo. Am Campingplatz “Camping de la Cascade” angekommen, checkten wir ein und kochten uns dann ein schönes Abendessen.

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